Albrecht I., genannt der Bär, der sich ab 1157 Markgraf von Brandenburg nannte. Er war es, der die Mark durch friedliche Mittel, aber auch durch Waffengewalt im 12. Jahrhundert wieder dem deutschen Königreich eingliederte, nachdem sie im 10. Jahrhundert dem Reich durch einen Slawenaufstand verloren ging.
Albrecht I. entstammt einem Adelsgeschlecht, dessen Ersterwähnung 1036 erfolgte. Der Urgroßvater Albrechts des Bären, ein Graf Esico, wird zu dieser Zeit in einer Urkunde des Kaisers Konrad II. erwähnt. Dieses Grafengeschlecht residierte in Ballenstedt. Der Name des Fürstengeschlechts der Askanier entwickelte sich über mehrere Stufen. Die Basis des Namens war das Grafengericht Aschersleben, das nach der Ortschaft mit dem selben Namen benannt war. Erstmals wurde im Jahre 1147 Albrecht der Bär in einer Urkunde als Graf von Aschersleben genannt. Sein Enkel Heinrich nannte sich dann "comes Ascharie". Wahrscheinlich änderte sich der Name von Ascharie in Aschkania im 15. Jahrhundert, als Historiker zum Ruhme des Fürstengeschlechts dessen Abstammung bis auf den Sohn des trojanischen Helden Aeneas Ascanius bzw. auf Aschkenas, dem Urenkel Noahs zurückführten. Die Vorfahren Albrechts des Bären nahmen in der Adelshierarchie des Deutschen Reiches eine mittlere Position ein. Zum Hochadel gehörten die Herzöge, die Pfalz- und Markgrafen sowie die Erzbischöfe und Bischöfe. Die letzteren waren aber nicht nur geistliche Würdenträger, sondern besaßen Grundeigentum und staatliche Rechtstitel.
Die Grafenrechte der Askanier erstreckten sich wahrscheinlich beiderseits der unteren Saale, während andere Grundbesitzungen weit verstreut lagen bis hin nach Eilenburg in Sachsen. So unbedeutend war das Geschlecht der Askanier also nicht und sie hatten vor, vorrangig durch Heirat, in den Hochadel aufzusteigen. Das geschah auch durch Eheschließungen mit Töchtern von Pfalz- und Markgrafen. Ein Askanier heiratete sogar die Schwester oder Halbschwester der Gemahlin Kaiser Konrad II.
Für das Havelland sind Albrecht der Bär und seine Nachfahren von Bedeutung. Albrechts hauptsächliche historische Bedeutung begann mit der Nachfolge im Fürstentum der Heveller. Durch freundschaftliche Beziehungen zu dem auf der Feste Brandenburg residierenden Hevellerfürsten Pribislaw und dessen Gemahlin Petrussa, die beide zum christlichen Glauben übergetreten waren, wurde er von ihnen zum Erben und Nachfolger eingesetzt. 1150 trat der Erbfall ein. Albrecht legte sofort eine deutsch-slawische Besatzung in die Brandenburg, auf die aber auch Jaxa von Köpenick, der auf Münzen als christlicher Fürst aus Polen bezeichnet wurde, Anspruch erhob. Er setzte den auch militärisch bis 1157 durch. Im selben Jahr gelang es Albrecht dem Bären, im Bündnis mit dem Erzbischof von Magdeburg die Brandenburg zurück zu erobern und seitdem fest in der Hand zu behalten.
Die Landnahme der Askanier und der ihnen folgenden Ritter, Mönche und Bauern gleicht einer Überlagerung des Wendentums durch die deutschen Kolonisten. Die größte Rolle spielte dabei die Christianisierung der Slawen. Durch den neuen Glauben wurden die Heveller stärker an die kirchlichen und weltlichen Herren gebunden als durch reine weltliche Unterdrückung. Damit das unwirtliche Land wirtschaftlich gestärkt werden sollte und damit größere Einnahmen für den Markgrafen bringen konnte, wurden Siedler aus den Gebieten westlich der Elbe und vom Rhein sowie aus dem Nordwesten des Deutschen Reiches angesiedelt. Ihnen wurde vorgegaukelt, in ein Land zu kommen, wo Milch und Honig fließen. Die Wirklichkeit sah anders aus.
Aus dem niederen Adel waren die Familien von Bredow und von Knoblauch im Havelland ansässig. Andere Familien saßen in der Prignitz sowie in der Uckermark. Sie bestimmten über Jahrhunderte das Leben in diesen Landstrichen. Bekannt ist von den hier ausgewählten Dörfern des Havellandes, dass Tremmen schon 1161 in einer Urkunde des Bischofs Wilmar genannt wurde als dieser das Domkapitel Brandenburg gründete. 1173 wird Etzin zum ersten Mal in einer Urkunde des Bischofs Siegfried, eines Sohnes Albrechts des Bären, genannt.