Die Dessauer Marienkirche ist das wohl älteste Gebäude der Stadt. Bereits 1263 wurde hier ein Vorgängerbau erwähnt, auf dessen Grundlage 1506-1523 die heutige Marienkirche durch Ulrich von Schmiedeberg erbaut wurde. Durch seine unterschiedlichen Bau- und Renovierungsphasen erstrahlt der Kirchenbau heute im spätgotischen Stil mit Renaissancecharakter.
Als eine der südlichsten Bauten norddeutscher Backsteingotik nimmt sie bei der Bevölkerung eine ganz besondere Stellung ein. Jahrelang dem Verfall überlassen, erstrahlt sie erst seit 1998 wieder in neuem Glanz.
Nach der Einweihung im Oktober 1523 vom Erzbischof Albrecht von Magdeburg und der Reformation im April 1534 wurde die Marienkirche zur Hauptkirche von Dessau. 1550 kam es zum Einsturz des vom Vorgängerbau herrührenden Westriegels, dem jedoch die Errichtung eines neuen Westturmes folgte. Im 18. Jahrhundert, unter der Regentschaft des „Alten Dessauers“ wurde die Kirche renoviert und umgebaut. Hierbei entstand eine Gruft für die Familie des Fürsten, die im 19. Jahrhundert um eine weitere Gruft für die herzogliche Familie erweitert wurde.
In neun von zehn Särgen befinden sich jetzt in der ältesten Gruft ( in der sogenannten Altargruft) der Marienkirche.
In den 10 Särgen ruhen 9 Personen, von denen man bei dreien die Identität mit hoher Wahrscheinlichkeit vermutet bzw. kennt.
Das Geschlecht konnte anhand anatomischer Merkmale zweifelsfrei festgestellt werden.
Sechs männliche und drei weibliche Tote liegen jetzt in den Einzelsärgen.
In einem zehnten Sarg liegen einzelne Skelettteile von fünf bis sieben weiteren Toten.
Unter den Identifizierten befindet sich Prinz Wilhelm Woldemar und dessen Frau Caroline Emilie von Clausnitzer der fünfte Sohn des Erbprinzen Friedrich von Anhalt-Dessau.
Weiterhin wurde auch Leopold II.Maximilian von Anhalt Dessau (1700-1751) identifiziert.
Maximilian ist der Sohn des Alten Dessauers (1676-1747).
Gefunden, wurde ein Schmuckstück, das vor Grabräubern verborgen geblieben ist.
Dabei handelt es sich um ein Kreuz aus Olivenholz. Es ist mit Silber eingefasst, mit Perlen besetzt.In seiner Mitte befindet sich ein leere Fassung, vermutlich befand sich ursprünglich darin ein Diamant.
Mehr als 50 von Anhalts sind einst in den Grüften der Marienkirche bestattet worden.
Diese Foto zeigt die freigelegte Gruft in der Dessauer Marienkirche im Jahr 1991. Die älteste Kirche der Stadt war 1945 bei einem Bombenangriff bis auf die Außenmauern zerstört worden und stand viele Jahre als Ruine bis zu ihrem Wiederaufbau als Veranstaltungs- und Konzertzentrum in den neunziger Jahren. Foto: Archiv/Bernd Helbig
Im Vordergrund unser Freund und anhaltinischer Askanier
Frank Thöner in Uniform des Anhaltinischen Infantrie Regimentes Nr.93.
Schlicht und naturbelassen sind die Eichensärge, auf denen unser
askanischer Außenposten Frank Thöner das anhaltinische Wappen aus Zinn anbringt.
Die Bruderschaft der Askanier bedankt sich für die zur Verfügung Stellung
der Texte und Bilder bei dem
„Verein des ehemaligen Infanterie Regiments Nr. 93 Anhalt-Dessau “
für diesen Artikel.