MEHR ALS 1000 MENSCHEN FEIERTEN WIE IM MITTELALTER
                                 Askanische Ritter besetzten Pausin


 
DANIEL BERLIN
PAUSIN

Pausin war am Sonnabend von Rittern besetzt. Auf dem Dorfanger hatte die "Bruderschaft der Askanier " ihre Zelte aufgeschlagen. "Das erste Ritterfest war ein voller Erfolg", sagte Bürgermeisterin Bärbel Eitner später. Mehr als 1000 Menschen kamen in die Gliengemeinde. Also mehr Besucher als der Ort Einwohner hat.

Das Publikum fühlte sich beim Anblick der Ritter um Askanier-Chef Michael Kohl, der vor einigen Jahren nach Pausin gezogen ist, ins zehnte Jahrhundert zurückversetzt und staunte vor allem über die Kleiderordnung von Anno dazumal. Schließlich brauchten die askanischen Ritter 45 Minuten, um in ihre 50 Kilogramm schweren Rüstungen zu kommen. Angefangen vom nussschalenähnlichen Stahlhelm mit dem Genickschutz aus einem Kettengeflecht bis hin zu den vielen Einzelteilen an Armen, Schultern, Bauch und Beinen.

Rüstung so teuer wie eine Rinderherde

Schon vor mehr als 1000 Jahren waren die Rüstungen ein Symbol von großem Reichtum, kosteten den Gegenwert von ganzen Rinderherden und wurden nach Maß angefertigt. Nur damals musste weniger Stahl geschmiedet werden, weil die Ritter mit höchstens 1,65 Meter Körpergröße im Verhältnis zu den Männern von heute recht klein waren.

Begeistert waren die vielen Besucher, die vor allem aus Pausin und Berlin kamen, von den orginalgetreu nachgestellten Schlachten auf der Wiese des Dorfangers. Ein Raunen ging durchs Publikum, als der Ritter zu Pferd seinem Widersacher mit der Lanze einen hart en Schlag auf den Schild versetzte.

Basteleien aus der Hand gerissen

Acht Vereine der Kommune organisierten das mittelalterliche Treiben. "Das Fest war wichtig vor allem für die Leute, die gerade nach Pausin gezogen sind", sagte Bärbel Eitner. Sie würden so sehen, dass sich etwas bewege in Pausin.

Kita-Leiterin Silke Liebert und die Eltern um Kita-Ausschussleiterin Gabi Mewes begannen vor mehreren Wochen mit der Vorbereitung. 200 Papptäfelchen wurden mit Wappen bemalt, Kostüme genäht und Burgfräuleinhüte gebastelt. 100 Holzschwerter, zwölf Helme und mehr als 40 Schilder wurden den Veranstaltern von den Kindern förmlich aus der Hand gerissen, bevor das Ritterfest richtig los ging.

Zudem ging Schweinefleisch mit frisch gebackenem Brot kiloweise über die rustikale Theke der historischen Schänke. Dafür sorgten vor allem Feuerwehr und der Verein der Waldschule Krämer.

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Karatekämpfer und Kunstradfahrer 2000 Besucher kamen zum Sportfest in den Südpark

Zweikampf der «Bruderschaft der Askanier»: Ritter Ralf Gerks (l.) hebt das Schwert gegen Knut Waldow.

 

Wilhelmstadt - Romina (13) fährt Kunstrad. Sie dreht im Damensitz ihre Runden und geht dann hoch in den Lenkerstand. Daneben trainieren Giovanni und Denis, beide sieben Jahre alt und ganz in weiß, treffsichere Fuß- und Fauststöße. Die beiden gehören zum Nachwuchs des Karate-Vereins «Sei-wa-kai».

Beim Südparkfest am vergangenen Sonntag vergnügten sich nicht nur die Sportler, sondern auch die Zuschauer, etwa 2000 waren gekommen. Veranstalter waren das Sportamt, der Verein für Sport- und Jugendsozialarbeit und die Sportjugend Spandau.

Gerhard Hanke (CDU), Stadtrat für Sport und früher selbst Karate-Kämpfer, hatte das Fest bei strahlendem Sonnenschein eröffnet. Sportamtsleiterin Mandy Liesegang freute sich über das vielfältige Programm.

Mit den Spandau Dragons konnte man zum Beispiel den richtigen Baseball-Schlag üben, und zu rhythmischem Gesang und Trommelschlägen zeigten die Tanzsportler «Capoeira» ihre Künste. Erstmals dabei waren die Ritter von der «Bruderschaft der Askanier». «Wir wollen das Mittelalter lebendig machen», sagte «Ritter» Ralf Gerks in seiner nagelneuen Rüstung. Dann widmete er sich ganz dem Schwertkampf und trainierte die «Stichpositionen» beim Kampf um Ruhm und Ehre.