Saalekreis

Page schwört Askaniern Treue

VON NICO GRÜNKE, 13.06.11

Der sieben Jahre alte Niklas leistet Ritter Ulrich von Ende den Treueschwur.(FOTO: PETER WÖLK)

Querfurt/MZ.
Gewandet mit einem edlen Waffenrock ließ Ritter Ulrich von Ende mit seinem Gefolge zu Pfingsten das Mittelalter zwischen den altehrwürdigen Mauern der Querfurter Burg wieder aufleben.

"Als Komtur bin ich so etwas wie der Chef des Ritterordens der Askanier", erklärte Ulrich von Ende, der seine ebenfalls in mittelalterliche Gewänder gehüllten Gefolgsleute am Samstag zu einer feierlichen Zeremonie um sich scharte. Es galt das jüngste Ordensmitglied in den Stand eines Pagen zu erheben - "der erste Schritt, um später einmal Ritter zu werden", wie vom Komtur zu erfahren ist. Das jüngste Mitglied der Askanier hört auf den bürgerlichen Namen Niklas Greschkowiak und ist erst sieben Jahre alt. Am Samstag schwor er dem Orden feierlich die Treue.

Aufgeregt leistete Niklas seinen Schwur und wurde anschließend herzlich aufgenommen. Passanten, die das außergewöhnliche Geschehen neugierig verfolgten, schauten sich allerdings vergebens nach etwaigen Kameras um. "Wir machen das hier heute nur für uns", betonte Ritter Ulrich, und erklärte, dass das Hobby von den Ordens-Mitgliedern detailversessen und leidenschaftlich gelebt wird.

Mehrere Stunden Autofahrt hatten die überwiegend im Berliner Raum beheimateten Vereinsmitglieder extra in Kauf genommen, um über die Pfingstfeiertage auf der Querfurter Burg ihr Zeltlager aufschlagen zu können. "Im echten Leben sind wir beispielsweise Steuerfachangestellte, Mechaniker oder auch Beamte", erklärte Ulrich von Ende, der mit bürgerlichem Namen Frank Endelich heißt. Bei solchen Gelegenheiten wie über Pfingsten in Querfurt, schlüpfen sie allesamt in die Rollen von Rittern, Knappen, Pagen oder auch Klosterfrauen.

Wie man sich für die dann doch eher spartanische Lebensweise derartig begeistern kann? "Ich bin bei einem Mittelalterfest auf den Verein aufmerksam geworden und habe gleich Gefallen daran gefunden", plauderte Angela Berdyschak über ihren Beweggrund, dem Orden beizutreten.

Fünf bis sechs Mal pro Jahr sei sie bei solchen Ausflügen mit dabei. Die meisten Mittelalterfreunde frönen dem Hobby schon länger. Einige sind seit fast 20 Jahre dabei. "Seit über zehn Jahren sind wir Stammgäste hier auf der Burg", sagte Frank Endelich, der das Ambiente hier besonders schätzt. Zwischen sieben und knapp sechzig Jahren sind die Vereinsmitglieder alt. Oft sei der Verein auch bei größeren Festen vertreten, um dort das Mittelalter lebendig zu präsentieren.

Über Pfingsten ließen es die Askanier aber vergleichsweise ruhig angehen, kreuzten nur im trauten Kreis die Schwerter oder übten sich im Bogenschießen.

Eine askanische Gesandschaft (genannt = die Saupreißen) gewinnen
das Bruchenballtunier in Neunburg vorm Wald
gegen das letztjährige Siegerteam "Ameno Signum"
Herzlichen Glückwunsch an Roderich, Friedrich und Carsten
die unschlagbaren Teufelskerle.

Der Bericht dazu

Bilder hierzu unter Roderich

und bei Franziskus unter Fotofloh