Von Silvia Zimmermann

Bereits das achte Jahr in Folge Mittelalter zum Miterleben.
Bereits das achte Mal in Folge schlug die Bruderschaft der Askanier wieder mit anderen befreundeten Mittelaltergruppen ihr Zeltlager im Burgpark Ziesar auf. Die Wiese wurde zum Schauplatz von Schmieden, Schwertkämpfern, Handwerkern und Bogenschützen. Nach traditioneller Weise wurde auf kleinen Feuern das Mittagsmahl zubereitet.

 

Ziesar. Ganz wie die großen Ritter und Edelfrauen fühlten sich am Sonnabend die sechsjährige Lotta Gaul, ihr Bruder Iven (4) und Cousin Leon Nagel (4). Sie waren voll begeistert vom mittelalterlichen Treiben auf der Burg Ziesar. Als Gäste bei den Großeltern Monika und Wolfgang Wolter aus Grebs bei Glienecke erlebten sie wie viele andere kleine und große Besucher das Mittelalter hautnah.

Die Kinder kamen standesgemäß mit Helm und Hemd gekleidet und hatten wie die richtigen Ritter auch ein Schild und ein Schwert dabei. Opa Wolfgang geriet da schon mal in den Mittelpunkt ihrer kleinen Kämpfe. „Uns haben das Bogenschießen gefallen und die Ritterkämpfe,“ sagten sie unisono. Lotta fand besonders gut, dass sie sich ein neues Schild bemalen konnte.

Die Bruderschaft der Askanier schlug bereits das achte Mal in Folge wieder mit anderen befreundeten Mittelaltergruppen ihr Zeltlager im Burgpark auf. Die Wiese wurde zum Schauplatz von Schmieden, Schwertkämpfern, Handwerkern und Bogenschützen. Nach traditioneller Weise wurde auf kleinen Feuern das Mittagsmahl zubereitet. Gleich neben an übten vier Kämpfer ihr Können im Schwertkampf. Darius Trosien aus Berlin und Jennifer Brylka aus Gifhorn ließen im Nahkampf ihre Schwerter knallen. Beide Mitglieder im Deutschen Schwertorden beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dieser mittelalterlichen Kampftechnik. „Blaue Flecken und ramponierte Lippen gehören dazu“, geben der Schüler und die Studentin zu.

Die Bruderschaft der Askanier nutzte in diesem Jahr ihren Aufenthalt in Ziesar, um Roderich zu Kienwerders Knappen Friedrich die Schwertleite zu erteilen. Beide mussten nach alter Tradition ein zeremonielles Reinigungsbad und die Nachtwache in der Burgkapelle hinter sich bringen. Die Zeremonie begann mit einer Andacht, dem Ablegen des Gelöbnisses und dem Ritterschlag (ein Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht) durch Kontor Ulrich von Ende. Danach wurden beide mit Hilfe der anderen Edelmänner angekleidet. Kettenhemd, Handschuhe, Lanze, Helm, Wappen und Sporen sind Zeichen der Ritterehre und verpflichten die Inhaber zu ritterlichem Handeln.

Auf dem Burghof gab es Gesang, mittelalterliche Stände und die Waffen wurden auch vorgestellt. Das Publikum konnte eine Gerichtsverhandlung live miterleben. Die Bruderschaft bezieht in ihr lautstarkes Treiben gern das Publikum mit ein. Das erste Mal im Schatten der Burg bauten „Die Gefährten des Greifen“ ihr Zeltlager auf. Der Verein aus Berlin beschäftigt sich mit der Darstellung und Pflege des mittelalterlichen Brauchtums und ist befreundet mit der Bruderschaft der Askanier. Es ist ein Militärlager mit Handwerk. Die Frauen beschäftigen sich mit dem Nähen von Kleidung und dem Kochen.